Der Kampf gegen die Mainzer verlief durchaus spannend, was angesichts zweier praktisch gleich starker Aufstellungen auch zu erwarten gewesen war. ||Die erste beendete Partie war die von Vladimir. Er schien mir nach der Eröffnung leichten Vorteil zu haben (durch Lxb4 cxb4 und späterem a3 hatte seinen a-Bauern gegen den c-Bauern getauscht und dazu etwas Raumvorteil, allerdings den schlechteren Läufer auf g2, der auf den d5 schauen konnte. Irgendwann stand dann Remis auf dem Ergebnistableau, Näheres habe ich da nicht mitbekommen. Dirk hatte es mit dem Topscorer der Mainzer zu tun (Balcerak hatte letzte Saison 8,5/9 geholt) und kämpfte nach 0-0 Lxh3 mit Bauernnachteil (gxh3 scheitert an Sf3+ und Damengewinn auf d2. Nach weiteren taktischen Durcheinander, das die Spieler in der Analyse noch lange beschäftigte, kam es schließlich zur Punkteteilung – sicher eher glücklich für uns. Ich selber hatte mal wieder in der Eröffnung eine Ungenauigkeit eingebaut und musste zwei Figuren gegen Turm und Bauer geben. Materiell ist das an sich okay, aber es mangelte etwas an offenen Linien. Ich opferte daher den Bauern für Linienöffnung. Mein Gegner Cicak hätte in ein Endspiel Turm und zwei Springer sowie fünf Bauern gegen zwei Türme und fünf Bauern übergehen können, machte aber stattdessen zum Glück das zu langsame g3. Das gab mir die Chance, den zweiten Turm auf die zweite Reihe zu bringen und kurz danach die beiden Leichtfiguren gegen einen Turm zu tauschen – genauer gesagt, ich hätte es machen können, denn er bot vor Txc3 Remis an – das Turmendspiel mit vier gegen vier Bauern brauchten wir nicht zu spielen. Lennert hatte eine kritische Variante im Nimzo-Inder mit 4.Dc2 aufs Brett gestellt. In dieser Partie mit Erfolg, denn die schwarze Stellung krankte am Ende daran, dass der Ld4 den Sa4 dominierte und gleichzeitig Richtung g7 wirkte – ein gut gespielte Partie von ihm, wie sein Kontrahent nachher ohne Umschweife einräumte. Die übrigen Partien gingen über Zug 40 hinaus. Martijn war einem Stonewall gegen den routinierten Lobron in ein schlechtes Endspiel geraten (Springer gegen Läufer und Bauernschwächen am Damenflügel, das ließ sich der frühere Nationalspieler nicht mehr nehmen und sorgte für den Ausgleich. Siem hatte in einem Drachen nach Damentausch eigentlich das bessere Endspiel, aktivierte aber ohne Not die gegnerischen Figuren und kam in Schieflage. Fast gleichzeitig hatte aber unser anderer U14er Daniel Dardha in einem totremisen Endspiel den Sieg geschenkt bekommen (Kf3?? erlaubt Se5+ mit Qualitätsgewinn, da der Bd4 gefesselt ist – wTd3 gegen sTd8), so dass es 3,5:3,5 stand. Daniels Vater Arben war m.E: mit Nachteil aus der Eröffnung gekommen, hatte aber auf eine Weise, die ich nicht mitbekommen habe, einen Bauern gewonnen. Die Verwertung war nicht trivial, doch am Ende stand hier ein Sieg für uns sowohl in der Partie als auch im Mannschaftskampf zu Buche. Am dritten Advent bekommen wir wieder Besuch aus Rheinland.Pfalz, dann wird der SV Koblenz unser Gast sein.